Westkai | Hauptverwaltung der HGKKöln
8.500 m²
36.700 m³
ASTOC Architects and Planners GmbH, Köln
Kai 18 Projekte GmbH, Düsseldorf
Häfen und Güterverkehr Köln AG
Die Häfen und Güterverkehr Köln AG (HGK) – Tochterunternehmen der Stadtwerke Köln und Teil des Joint-Ventures RheinCargo – bekommt ein neues Verwaltungsgebäude, das die bislang über Köln verteilten Standorte zusammenfassen wird. Geplant wird es von Astoc Architects und errichtet dort, wo das Unternehmen auch tätig ist: im Niehler Hafen im Norden der Stadt.
Das Gebäude entsteht auf einem konisch zulaufenden Grundstück in unmittelbarer Nähe des Hafeneingangs, begrenzt von zwei Bahntrassen. Aufgrund der ungewöhnlichen Form des Grundstücks entschieden sich die Architekten dazu, das Gebäude in zwei leicht zueinander verdrehte Riegel zu gliedern. Von oben betrachtet erinnert die Form an eine Weiche.
Im Erdgeschoss befinden sich neben dem Foyer ein Bistro, die Poststelle und die sogenannte Akademie mit Besprechungs- und Unterrichtsräumen sowie Duschmöglichkeiten für die Mitarbeiter. Zudem wird hier die für den 24-Stunden-Betrieb ausgelegte Leitstelle der HGK untergebracht.
Bei den Obergeschossen handelt es sich um Regelgeschosse, in denen die Büros der Mitarbeiter liegen. Das 5. Obergeschoss ist als Konferenzgeschoss konzipiert mit einem großen Besprechungsraum und einer Dachterrasse.
Bei dem Verwaltungsbau handelt es sich um ein klassisches Stahlbeton-Gebäude mit Flachdecken, die auf Stützen und der tragenden Fassade aufgelagert sind. Die Aussteifung wurde über drei massive Treppenhauskerne realisiert, die sowohl die Lasten aus Wind als auch die Horizontallasten, die im Erdbebenfall entstehen können, in die Gründung einleiten.
„In Zusammenarbeit mit den weiteren Fachplanern konnte hier ein modernes und funktionales Verwaltungsgebäude entwickelt werden, welches genau auf die Bedürfnisse des Bauherrn zugeschnitten ist und dennoch die Flexibilität für Veränderungen in der Zukunft bietet.“
Durch die Anordnung des großen Konferenzraumes im obersten Geschoss konnte ein großzügiger stützenfreier Raum mit einer Grundfläche von 20 x 13 Metern geschaffen werden. Die Stahlbetondecke über dem Konferenzraum wurde in diesem Bereich aufgelöst und durch 40 cm starke Spannbetonhohldielen ersetzt, um die erforderliche Spannweite von 13 Metern zu ermöglichen.
Die Gründung erfolgte aufgrund des zum Teil sehr inhomogenen Baugrundes auf Bohrpfählen. Wegen der Nähe zum Rhein und des deshalb sehr hohen Grundwasserspiegels hat sich der Bauherr gegen die Ausführung eines Untergeschosses entschieden. Ein weiterer Aspekt war die Tatsache, dass aufgrund der fortschreitenden Digitalisierung keine Archiv- oder Lagerräume mehr benötigt werden, die sich sonst üblicherweise im Untergeschoss befinden.
Eine weitere Besonderheit des Gebäudes ist die klar horizontal gegliederte Fassade. Als gestalterisches Element sind die Fenster der einzelnen Geschosse zueinander versetzt. Dadurch können die Vertikallasten nicht direkt senkrecht abgetragen werden und müssen über die Fensterstürze umgeleitet werden. Im fünften Obergeschoss kragt das Gebäude am Übergang der beiden Riegel aus. Daher wurde die Fassade in diesem Bereich als Vierendeelträger ausgebildet, um die Lasten des auskragenden Bereiches aufzunehmen.
Bildrechte: © Stefan Schilling Fotografie, Köln