Scandic Hotel****Berlin

Scandic Hotel****
BGF
31.800 m²
BRI
120.000 m³
Architektur
Architekten Reichel Stauth, Braunschweig
Fischer + Werner Partnerschaft Diplomingenieure Architekten, Berlin
Auftraggeber:in
gsp Städtebau GmbH, Berlin

Oben Hotel, unten U-Bahn

Die ingenieurtechnische Besonderheit des neuen Scandic-Hotels „Potsdamer Platz“ ist die U-Bahn-Linie U2 – denn sie verläuft längs durch das Vier-Sterne-Haus. So gab es für uns bei der Planung mehrere Herausforderungen: Wie lösen wir – neben dem vielseitigen Raumprogramm eines großen Hotels – auch die Tragwerksanforderungen angesichts der Bahnlinie?

„Wir haben hier ein Hotel mit vielfältigen Nutzungen von Ballsaal bis Restaurant, aber auch eine durch das Haus fahrende U-Bahn in die Planung integriert.“

Dipl.-Ing. Arne Huth
Projektleiter

Das letzte freie Baufeld im Berliner Zentrum: Auf einer Nord-Süd-Achse zwischen Potsdamer Platz und Landwehrkanal liegt entlang eines neuen Grünzugs die ebenfalls neue Gabriele-Tergit-Promenade. Sie flankiert ein Grundstück mit einer Reihe von Neubauten, darunter auch ein neues Vier-Sterne-Hotel der Scandic-Kette. Warum das Areal bislang ungenutzt war? Auf ihm verläuft die U-Bahn-Linie U2, die hier von der bekannten Berliner Hochbahn auf einer Stahlkonstruktion auf einen Bahndamm wechselt und in einen unterirdischen Tunnel abtaucht. Außerdem ist hier schon seit Jahren eine neue S-Bahn-Trasse für die S21 geplant. Beides galt es zu berücksichtigen, ebenso wie die für ein Hotel typischen unterschiedlichen Nutzungszonen und deren Tragwerksanforderungen.

Komplizierte Gründung, große Spannweiten

Für das Gebäude lag eine komplizierte Gründungssituation mit Bohrpfählen und Flachgründungen vor, um eine Setzungsminimierung zur U-Bahn hin zu erreichen. Auch die Mittelwand zwischen U- und S-Bahn wurde auf Bohrpfählen gegründet und die Tragstruktur der aufgehenden Bebauung daraufhin angepasst. Desweiteren erforderten die sich im Längsverlauf des Grundstücks absenkenden Bahnverläufe entsprechend angepasste Höhen von Abfangträgern. In einem detaillierten iterativen Prozess entwickelten wir gemeinsam mit den Architekten eine auf die möglichen Abfangträgerhöhen abgestimmte optimale Raumaufteilung oberhalb des Bahnverlaufes.

Auch im Gebäude verlangte die Vielzahl unterschiedlicher Nutzungen nach einer individuellen tragwerksplanerischen Berücksichtigung. Dazu zählten vor allem ein stützenfreier Ballsaal sowie Konferenz- und Restaurantbereiche mit verschiedenen lichten Höhen, auf die wir das Tragwerk entsprechend abstimmten.

Entspannt ankommen, ruhig schlafen

Das Ergebnis ist ein barrierefreies, modernes Hotel mit rund 570 Zimmern auf neun Etagen, in dem die durchfahrende U-Bahn weder sicht- noch hör- oder spürbar ist.  Auch optisch wird die Bahn außerhalb des Gebäudes durch eine abgestufte, verglaste Einhausung kaschiert. Mit einer durchdachten Planung konnte, trotz des herausfordernden Standorts, eine entspannte Aufenthaltsqualität geschaffen werden – und das in unschlagbar zentraler und dank U-Bahn-Nähe bestens erreichbarer Lage von Berlin.

Scandic Hotel****
Scandic Hotel****
Scandic Hotel****

Bildrechte: gsp Städtebau GmbH

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