JAHOBerlin

JAHO
BGF
42.200 m²
BRI
136.900 m³
Architektur
Kuehn Malvezzi Associates GmbH, Berlin
Auftraggeber:in
Art-Invest Real Estate Management GmbH & Co. KG
CESA Investment GmbH & Co. KG, Berlin

In der Mitte Berlins entsteht mit dem JAHO –namentlich zusammengesetzt aus Jannowitzbrücke und Holzmarktstraße – ein neues Gebäudeensemble zwischen Spree und Alexanderplatz. Bestehend aus einem Hochhaus, einem denkmalgeschützten Wohngebäude und dem von uns mitgeplanten komplexen „Stadthaus“ wurde hier ein multifunktionaler, urbaner Stadtraum entwickelt. Die Tragwerksplanung des JAHO stellte uns vor folgende Fragen: Wie lassen wir die geplante außergewöhnliche Architektursprache Wirklichkeit werden? Und wie können wir verschiedene Nutzungen im Untergeschoss ermöglichen?

„Bemerkenswert aus Tragwerkssicht sind hier die beiden sechs Stockwerke hohen Gebäudebrücken, die eine Strecke von mehr als 16 Metern überspannen.“

Dipl.-Ing. Arne Huth
Projektleiter

Entlang des Spreeufers und der davor liegenden Bahntrasse bildet das Ensemble an der Jannowitzbrücke eine neue städtebauliche Adresse, mit seinem markanten Hochpunkt und den östlich anschließenden weiteren Baukörpern. Das „Stadthaus“ genannte, mittige Gebäude verfügt über einen gewitzten Grundriss: Einem S-förmigen fünf- bis sechsstöckigen Baukörper wird ein auf der Straßenseite zurückgesetztes zweites S von gleicher Höhe aufgesetzt – aber andersherum. So entstehen zum einen geschützte Höfe als Pocket Parks und zum anderen zwei großformatige Gebäudebrücken über die unteren Öffnungen.

Weite Brücken, hohe Decken

Unsere Aufgabe umfasste unter anderem die Tragwerksplanung für die beiden Brückenbauteile, die jeweils eine Gebäudeöffnung mit einem sechsstöckigen Riegel überspannen. Dabei sollten die Brücken äußerlich nicht als solche erkennbar sein, aus gestalterischen Gesichtspunkten sollten zudem massive Abfangkonstruktionen vermieden werden. Unsere Lösung: Sehr schlanke Stahl-Verbundträger mit nur 70 Zentimetern Bauhöhe überbrücken die rund 16 Meter Spannweite.

Eine weitere interessante Aufgabe war die Umsetzung der vorgesehenen vielfältigen Nutzungen der Untergeschosse. Hier war einerseits eine Konstruktion über das 1. und 2. UG  mit insgesamt rund sechs Metern Deckenhöhe und möglichst wenigen Stützen für die optimale Nutzung eines Supermarktes vorgesehen, während im 3. UG  ein eigenes Stützenraster für eine wirtschaftliche optimale Tiefgaragen-Nutzung geplant war. Diese unterschiedlichen optimierten Nutzungen ermöglichten wir mit der Planung der entsprechenden Abfangebenen.

Urbanes Angebot in ungewöhnlicher Form

Das fertiggestellte Stadthaus bietet insgesamt 30.000 m2 oberirdische Geschossfläche für zeitgemäße Büronutzungen, mit der Spree auf der einen und dem Alexanderplatz auf der anderen Seite in Sichtweite. Besondere Highlights sind die enorm großen Dachterrassen im sechsten und zwölften Stock und die tiefen, üppig begrünten Innenhöfe, die durch die spektakulären Gebäudebrücken einen zusätzlichen Reiz gewinnen. Auch sollen im Erdgeschoss Gastronomie und Einzelhandel einziehen – als weitere Bausteine des urbanen Angebots, dargebracht in einer ungewöhnlichen Form.

JAHO

Bildrechte: KUEHN MALVEZZI Architects, AWD Ingenieurgesellschaft mbH

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