Walter-Kolb-Straße 13Frankfurt am Main

16.000 m²
54.336 m³
JSWD Architekten, Köln
JSWD Architekten, Köln
MEAG MUNICH ERGO Asset Management GmbH, München
Mit Höchstdruck wiederbelebt
Die Revitalisierung und Umnutzung eines leerstehenden Bürohochhauses zu Wohnungen in Frankfurt-Sachsenhausen stellte uns vor allem vor zwei Herausforderungen. Wie kann das Gebäude aus den 1980er-Jahren gegen den deutlich gestiegenen Grundwasserspiegel gesichert werden? Und wie können die Räume um Balkone für eine Umnutzung in zeitgemäßen Wohnraum vergrößert werden? Die Antwort auf beide Fragen fanden wir im selben Verfahren.
„Um die Tiefgarage effektiv abzudichten und auch die Balkone signifikant zu vergrößern, haben wir aufwändige Betonsanierungen durchgeführt.“
Die Ausgangslage: Weithin sichtbar liegt an der Straßenkreuzung von Walter-Kolb-Straße und Schifferstraße ein gewinkelter Baukomplex aus drei unterschiedlich hohen Baukörpern mit einem grünen Innenhof. Ganz im Trend zur Neubelebung von leerstehenden Bürogebäuden sollte hier eine gemischt genutzte Immobilie mit einem hohen Wohnanteil entstehen, der Entwurf dazu stammt von JSWD aus Köln. Die Architekten hatten verschiedene bauliche Veränderungen geplant, so etwa eine Neuordnung der Grundrisse und den Abbruch der ehemaligen Technikgeschosse zugunsten einer Aufstockung mit zwei Penthäusern. Auch zählte dazu die Erweiterung der Bestandsflächen um Balkone, zur Erreichung eines zeitgemäßen Wohnkomfort. Zusätzlich galt es, das Gebäude nachträglich abzudichten, da inzwischen der Grundwasserspiegel in der Stadt Frankfurt deutlich gestiegen war. Unsere Aufgabe: die ingenieurtechnische Umsetzung.
Zwei Herausforderungen, eine Lösung: HDW
Eine innenliegende weiße Wanne in der Tiefgarage war die Lösung. Dazu mussten Teile der Zufahrtsrampe abgebrochen, der vorhandenen Beton per Höchstdruckwasserstrahl-Verfahren (HDW) abtragen und saniert werden. Danach brachten wir eine hochbewehrte Bodenplatte mit Mikropfählen als Zuganker und Quellfugenbändern in den Anschlüssen zum Bestand ein – Aufgabe Eins gelöst. Und auch bei der Erweiterung der Balkone konnten die Stärken des HDW-Verfahrens eingesetzt werden. Per Wasserdruck von bis zu 3.000 bar wurde zunächst der Beton entfernt und die Bewehrung freigelegt. Anschließend konnte dort zusätzliche Bewehrung angeschlossen und frisch betoniert werden. So wurden neue Flächen für attraktive Außenbereiche gewonnen und die zweite Aufgabenstellung gelöst.
Exklusiver Wohnraum in Innenstadtlage
Neben der Balkonerweiterung erhielt das Gebäude eine neue, zeitlos-elegante Fassade mit weiß geputzten Bändern als Brüstungen und einer zurückliegenden Fensterebene aus schwarzen Aluminium-Profilen: ein markanter Look, der aus der Nachbarschaft hervorsticht. Insgesamt sind durch die innerstädtische Wiederbelebungsmaßnahme 80 hochwertige Wohneinheiten entstanden, ergänzt durch Einkaufsmöglichkeiten im Erdgeschoss – und eine sicher abgedichtete Tiefgarage.



Bildrechte: Claus Graubner