Elefantenhaus Zoo KölnKöln

Elefantenhaus Zoo Köln
BGF
19.000 m²
Architektur
Oxen und Römer, Köln
Auftraggeber:in
AG Zoologischer Garten, Köln

Großer Bau für große Tiere

Das Areal für die Elefanten des Kölner Zoos ist 20.000 m2 groß und gilt als modernster Elefantenpark nördlich der Alpen. Für sein zeitgemäßes Protected-Contact-Konzept, das den Tieren ein artgerechtes Herdenleben ermöglicht, brauchte es die entsprechende Architektur. Unsere Aufgaben: Wie sichern wir Mensch und Material gegen die gewaltigen Kräfte der Tiere? Und wie machen wir das spektakuläre Holzdach ebenso tragfähig wie attraktiv und planen gleichzeitig wirtschaftlich? Gestatten, der Elefantenpark im Kölner Zoo.

„Ein ausgewachsener Elefant kann bis zu 15 Tonnen Stoßkraft aufbringen. Entsprechend mussten wir das Gebäude planen.“

Dipl.-Ing. Erol Citak
Projektleiter

Seit weit über 100 Jahren beherbergt der Kölner Zoo schon Elefanten, der erste asiatische Elefantenbulle kam 1901 in die Obhut des Zoos. Doch die Konzepte zur Betreuung und Haltung änderten sich im Laufe der Jahrzehnte, und damit auch das Wohl der Tiere. Um für die zeitgemäße, artgerechte Herdenhaltung gut aufgestellt zu sein und gleichzeitig für die Besucher noch mehr zu bieten, entschloss man sich 2007 zum Neubau des Elefantenparks – inklusive eines Gebäudes mit rund 3.000 m2 umfassendem Holzdach.

Solider Beton und schlankes Holz

Das Haltungskonzept des „Protected Contact“ sieht vor, dass sich zwischen Pflegern und Tieren immer ein Gitter befindet, zugunsten der Sicherheit der Menschen und auch der Herdenhierarchie der Elefanten. Das findet in allen Gebäudegrundrissen Beachtung. Zudem mussten die Bauteile selbst gegen „tierischen Vandalismus“ abgesichert werden, denn nach unseren Recherchen kann ein erwachsenes Tier eine Horizontallast von 15 Tonnen ausüben. Alle Stahlbetonkonstruktionen wie auch Gitter und Stahltore müssen diesen Kräften standhalten können.

Unsere zweite besondere Aufgabe bezog sich auf das architektonische Highlight des Gebäudes: die Holzdachkonstruktion. Sie besteht aus Leimholzbindern, arrangiert zu sieben Schirmen mit einem Durchmesser von 20 und 25 Metern. Sie werden von etwa zwölf Meter hohen, sich auffächernden, schlanken Stützen aus Stahlbeton-Fertigteilen gehalten. Für uns galt es, das Dach leicht und damit nicht zuletzt kostengünstig zu halten. Unser Ansatz: Wir setzen eine diagonale, auf Lücke verlegte Schalung als tragendes Element ein. Da dies mit herkömmlicher Planungssoftware gar nicht möglich war, wurde eine neue Spezialsoftware angeschafft. So konnten wir eine extrem leichte, filigrane Struktur ermöglichen, deren Material eine warme, natürliche Atmosphäre erzeugt.

Innen Ausguck, außen Landschaft

Der ganze Elefantenpark ist von einer Vielzahl von Ebenen im Innen- wie Außenbereich einsehbar, unter anderem durch Terrassen und eine Besucherkapsel, die spannende Ausblicke auf die Tiere und die Architektur ermöglichen. Und von außen bilden die von uns optimierten Dächer auch dank ihrer extensiven Begrünung eine bewachsene Hügeltopographie, die sich in die vom Bauherrn und Objektplaner gewünschte Landschaft einfügt.

Elefantenhaus Zoo Köln
Elefantenhaus Zoo Köln
Elefantenhaus Zoo Köln

Bildrechte: RÖMER KÖGELER UND PARTNER ARCHITEKTEN, DERIX-GRUPPE, AWD Ingenieure Köln

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