VoltAirBerlin

VoltAir
BGF
31.000 m²
BRI
184.900 m³
Architektur
J. Mayer H. und Partner, Berlin
kadawittfeldarchitektur, Aachen
Auftraggeber:in
Volt Berlin GmbH & Co. KG, Berlin

Im Herzen Berlins, zwischen Jannowitzbrücke und dem Einkaufszentrum Alexa, entstand ein für die Stadt recht ungewöhnliches Bürogebäude. Denn anders als bei vielen anderen Bauten dieser Typologie setzen die Architekten nicht auf die für Berlin so bekannte streng gerasterte Lochfassade. Hier dominiert Glas die Außenhaut. Zumindest augenscheinlich.

Die Pläne dieses für ein Jointventure aus ABG Real Estate Group und Felix Gädeke entworfene Gebäude kommen vom Berliner Architekten J. Mayer H. In seinen Grundzügen ist es tatsächlich ein klassischer Bürobau, in der Außendarstellung allerdings keineswegs: Vollverglaste Boxen ragen mal mehr, mal weniger aus der ursprünglichen Ebene heraus und geben dem Gebäude eine lebendige und abwechslungsreiche Struktur. Lediglich in den fünf Eingangsbereichen und etwa in mittlerer Höhe des Gebäudes ist die innere Fassadenebene als eine Art Fuge zu sehen und bildet einen dezenten optischen Kontrast. Da sich einer der fünf Eingangsbereiche über mehrere Geschosse relativ tief ins Gebäude einschneidet, fängt ein Vierendeelträger im fünften Obergeschoss mit einer Spannweite von 16,20 Metern die anfallenden Lasten an dieser Stelle ab. Dazu zählen auch Lasten unterhalb des Trägers, da ein Teil der Geschossdecke des vierten Obergeschosses vom Vierendeelträger abgehängt ist.

„Erst während der Planungsphase kam von den Berliner Verkehrsbetrieben die Anforderung, dass die ursprüngliche Tunnelkonstruktion zugänglich bleiben muss. Der Abstimmungsprozess war intensiv, aber konnte erfolgreich abgeschlossen werden.“

Dipl.-Ing. Arne Huth
Projektleiter

Zertifikate und besondere Herausforderungen

Im Inneren setzen die Architekten auf einen rauen Loft-Charakter. Wenige Wände und Unterzüge aus Sichtbeton gliedern die Räume. Die vorhandenen Flächen werden zur Betonkernaktivierung genutzt. Generell war es die Anforderung der Bauherren, dass das Gebäude unter nachhaltigen Aspekten geplant wird. Dadurch konnte es eine Vorzertifizierung als Green Building nach dem LEED-Goldstandard erhalten. Auch die technische Ausstattung ist modern. Hierfür gab es eine WiredScore-Zertifizierung. Neben den rund 27.000 Quadratmetern für Bürofläche verfügt das Gebäude noch über etwa 3000 Quadratmeter für Läden und Gastronomie im Erdgeschoss sowie über drei Dachterrassen mit jeweils um die 100 Quadratmetern Fläche. Im eingeschossigen Teil-Untergeschoss ist eine Tiefgarage mit Parkplätzen für Fahrräder und Autos untergebracht. Einige der Stellflächen für die Autos wurden hierbei als Doppelparker ausgeführt.

Eine besondere Herausforderung war die quer durch das Untergeschoss des Gebäudes verlaufende U-Bahn-Trasse der Linie U8. Das 1932 errichtete Bauwerk besteht aus zwei Teilen: dem eigentlichen Tunnel und einem Schutzbauwerk aus Stampfbetonwänden und Stahlträgern. Die Anforderung der Berliner Verkehrsbetriebe war, dass die Stahlträger zu Wartungszwecken zugänglich bleiben müssen. 2,20 Meter hohe Abfangträger überspannen über eine Länge von rund 20 Metern nun die U-Bahn, wobei weder der Tunnel noch das Schutzbauwerk belastet werden dürfen.

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Bildrechte: © ABG Real Estate Group, © Laurian Ghinitoiu

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