Schanzenstraße/KeupstraßeKöln
66.680 m²
RKW Architektur +, Düsseldorf
Gentes Plan GmbH, Düsseldorf
Auf dem konisch zulaufenden Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs Köln-Mülheim entsteht zurzeit ein neues Quartier nach Plänen von RKW Architektur +. Der größte Teil des Areals trägt den Namen I/D Cologne und wurde bereits – ebenfalls unter Mitwirkung von AWD – größtenteils fertiggestellt. Das südliche Baufeld gehört mit Gentes einem anderen Bauherrn. Dieses Areal soll nun ebenfalls bebaut werden.
„So viele unterschiedliche Nutzungen in einem sinnvollen Tragwerk zusammenzubringen kann eigentlich nur in einem Kompromiss enden. Die Herausforderung war also groß, und es ist uns schließlich gelungen, die beste Lösung zu präsentieren.“
Der Neubau gliedert sich in zwei Baukörper, die auf zwei gemeinsamen Untergeschossen stehen, in denen sich die Tiefgarage befindet. Zwischen den beiden Baukörpern ergibt sich eine „Diagonale“ genannte Passage, die Keupstraße und Schanzenplatz direkt miteinander verbindet. Sie ist nur für Fußgänger und Radfahrer freigegeben, dient jedoch auch als Zufahrt für die Feuerwehr. Die Erdgeschosse beider Bauteile sind vollflächig bebaut. Hier sind vor allem kleinteiligere Gewerbeflächen, aber auch ein Supermarkt sowie eine relativ große Stellfläche für Fahrräder vorgesehen. Die Wohngeschosse darüber bilden jeweils eine klassische Blockrandbebauung mit einem begrünten Innenhof. Sie sind gestaffelt, so dass die Gebäudehöhen zwischen fünf und acht Geschossen variieren.
Herausfordernde Nutzungsvielfalt
Die Besonderheit dieses Projekts: In das beinahe sechs Meter hohe Erdgeschoss sind an einigen Stellen direkt unterhalb des ersten Obergeschosses Lagerräume für die Mieter der Wohnungen als Zwischengeschoss eingefügt. Durch die wechselnden Nutzungen von Wohnen über Lagern, Gewerbe und schließlich Parken ergeben sich entsprechend unterschiedliche Stützraster. Um die Lasten sinnvoll abfangen zu können, sind nicht nur die beiden Untergeschosse, sondern sowohl das Erdgeschoss als auch das erste Obergeschoss komplett in Stahlbeton ausgeführt. Die Lasten werden also über wandartige Abfangträger als auch über Unterzüge abgefangen. Hinzu kommt, dass bei einer Ausführung in Mauerwerk zusätzliche Fugen nötig gewesen wären, auf die nun verzichtet werden kann. Die Wohngeschosse darüber sind hingegen in Mauerwerk ausgeführt. Hier trennen mehrere Fugen die Gebäudeteile. Jedes dieser Teile muss für sich ausgesteift sein. Dies geschieht über zusätzliche Wände aus Stahlbeton und über die Treppenhauskerne. Dort, wo Lasten konzentriert in die Bodenplatte abgeführt werden, unterstützen Vouten den Lastabtrag.
Bildrechte: © gentes Gruppe und Rendertaxi