Olivetti CampusFrankfurt am Main

Olivetti Campus
Architektur
MAX DUDLER GmbH, Berlin
Auftraggeber:in
Quarterback Immobilien AG
Isaria München Projektentwicklung

In den 1960er-Jahren schrieb die Stadt Frankfurt ein bislang unbebautes Areal im Süden der Stadt als Gewerbegebiet aus. Es entstand die „Bürostadt Niederrad“ – der Name lässt erahnen, dass es sich hierbei um eine reine Monostruktur handelt. Das soll sich ändern. 4000 Wohnungen sowie infrastrukturelle Angebote sollen entstehen und für eine bessere Durchmischung sorgen. Im Zuge dessen wurde das Viertel umbenannt: Es heißt fortan „Lyoner Quartier“.

„Die Klarheit in der Tragstruktur spiegelt sich auch in der Architektur des Olivetti Campus wider. Sie sorgte zudem dafür, dass die Zusammenarbeit aller Beteiligten besonders effektiv war, da es kaum komplizierte Fragen zu lösen galt.“

Dipl.-Ing. Arne Huth
Projektleiter

Der neue Wohnraum soll vor allem durch den Umbau bestehender Bürobauten realisiert werden. Einige Neubauten werden zudem entstehen und das Quartier verdichten. Diese Mischung von Alt und Neu wird auch den Olivetti Campus prägen, der nun im Auftrag des Projektentwicklers Quarterback vom Architekturbüro Max Dudler geplant wird. Rund um die 1968 bis 1972 errichteten und heute unter Denkmalschutz stehenden Olivetti-Türme von Egon Eiermann entstehen fünf neue Hochhäuser. Zwei davon (A und B) verdichten das Grundstück um die Eiermann-Bauten, drei weitere (C1, C2 und D) werden auf dem Grundstück der sogenannten „Blue Towers“ errichtet, die für die Neubauten weichen müssen. Wie von Max Dudler gewohnt, sind die Fassaden streng gegliedert und im Detail hochwertig entworfen.

Starker Grünbezug

Die Türme haben unterschiedliche Höhen, teilweise bedingt durch Sichtachsen auf die Eiermann-Bauten, die nicht verdeckt werden sollten. Sie reichen von 12 bis hin zu 17 Geschossen. C1 und C2 sind verbunden über einen viergeschossigen Sockelbau. Zwischen diesen Bauteilen und dem Turm D befindet sich ein urbaner Platz, der intensiv begrünt werden soll. Bis zu 25 Meter hohe Bäume sind von uns bei der Traglast berücksichtigt. Darunter befindet sich die Tiefgarage, die sich über drei Untergeschosse verteilt. Die Untergeschosse der Türme selbst sind ihr nicht zugeschlagen, um unnötige Abfangungen zu vermeiden. Das heißt: Der vertikale Lastabtrag läuft – in der Regel – unterbrechungsfrei über sämtliche Geschosse bis in die Bodenplatte. Diese Klarheit in der Tragstruktur war Max Dudler wichtig und ist auch ein besonderes Merkmal des Projekts. Ausgesteift sind die Türme jeweils über einen Aufzugs- und einen Treppenkern, die über Koppelbalken miteinander verbunden sind und dadurch eine höhere Gesamtsteifigkeit erreichen als die Summe beider Einzelsteifigkeiten. Der Erdbebennachweis wird nach neuem, strengerem Eurocode berechnet, obwohl dieser bauaufsichtlich noch gar nicht verpflichtend ist.

Olivetti Campus
Olivetti Campus

Bildrechte: © QUARTERBACK Immobilien AG

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