Lietzenburger Straße 51Berlin
6.200 m²
Fischer Architekten GmbH, Berlin
Athora Real Estate S.à.r.l, Luxemburg vertreten durch Athora Deutschland Holding GmbH & Co. KG, Wiesbaden
Wenige Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg entstand in Berlin unweit des Kurfürstendamms ein modernes siebengeschossiges Büro- und Geschäftshaus. Da es an der Ecke Lietzenburger Straße / Rankestraße, zunächst umgeben von Kriegsbrachen, recht einsam in die Höhe ragte, wurde es von den Berlinern eine Zeit lang „Hochhaus am Rankeplatz“ genannt.
„Die bereits geplante und durchgerechnete Spindeltreppe konnte leider wegen Bedenken des Denkmalschutzes nicht umgesetzt werden. Stattdessen wurden die Balkone ertüchtigt, um sie als Rettungswege nutzen zu können.“
Die Architektur lehnt sich gestalterisch an den Stil der 1920er-Jahre an. Lange durchgehende Fensterbänder gliedern die Fassade, Balkonbänder geben ihr Tiefe. Das Gebäude steht winkelförmig am Rankeplatz. Im Knickpunkt ist es abgerundet und an dieser Stelle oberhalb des siebten Geschosses turmartig erweitert.
Nun wurde das denkmalgeschützte Gebäude von Werkstadt Fischer Architekten im Auftrag der Athora Deutschland Holding saniert und modernisiert. Große, die Gebäudestruktur verändernde Maßnahmen gab es jedoch nicht. Es war eher die Summe vieler kleiner Eingriffe, die für die Bauzeit von rund zweieinhalb Jahren verantwortlich war. Eigentlich war von den Architekten auf der Hofseite eine Spindeltreppe als neuer zweiter Rettungsweg vorgesehen, da die Balkone aufgrund fehlender Tragreserven nicht mehr zu diesem Zweck genutzt werden durften. Das Amt für Denkmalschutz lehnte diese Maßnahme allerdings ab, da es ein zu großer Eingriff in die Gestaltung des Gebäudes gewesen wäre. Stattdessen musste die Tragkraft der Balkone erhöht werden, um nun wieder als zweiter Rettungsweg infrage kommen zu können. Zusätzlich mussten noch die Absturzsicherungen erhöht werden, da sie nicht mehr den gängigen Normen entsprachen.
Neue Haustechnik
Im Inneren wurde die Raumstruktur den zeitgemäßen Anforderungen angepasst. Ansonsten beanspruchten etliche Details die Aufmerksamkeit: So mussten viele Träger freigelegt werden, da der eingebrachte Stahl zu wenig Überdeckung aufwies. Hier wurde mit Spritzbeton nachträglich verdichtet. Den größten Teil der Sanierung machte die Modernisierung der Haustechnik aus. Um die entsprechenden Rohre und Leitungen legen zu können, mussten etliche Wand- und Deckendurchbrüche hergestellt werden. Dazu wurde eine Reihe von Wechselträgern benötigt, um die bestehenden Lasten entsprechend umleiten und den Restdecken genug Auflagefläche bieten zu können. Auf dem Dach wurde zudem ein neuer Rückkühler installiert. Da die Tragkraft der Decke knapp bemessen war, musste eine entsprechende Unterkonstruktion entwickelt werden, die die Kräfte gleichmäßig in den Bestand verteilen kann.

Bildrechte: © Adrian Schulz Architekturfotografie


