East Side CubesBerlin

18.400 m²
66.230 m³
J. Mayer H. und Partner Architekten mbB, Berlin
Vector Real Estate GmbH, Düsseldorf
Als Mediaspree wird ein ehemaliges Projektentwicklungsgebiet entlang des Spreeufers zwischen Jannowitz- und Elsenbrücke in Berlin bezeichnet. Ursprünglich sollten hier Bürobauten für die Medienbranche entstehen, die bis zum Platzen der Dotcom-Blase im Jahr 2000 einen Höhenflug erlebte. Heute sind die meisten Grundstücke bebaut – wenn auch überwiegend ohne Medienbezug. Auf einem der wenigen freien Grundstücke soll für die Vector Real Estate Group ein weiteres Gebäude entstehen: das East Side Cubes.
„Eigentlich ist das East Side Cubes ein gewöhnliches Bürogebäude. Es greift allerdings den Trend zur intensiven Begrünung auf und wird durch seine plastische Fassade ein Highlight der Mediaspree.“
Äußerlich erinnert das Gebäude an das VoltAir – ein anderes Projekt, das wir bereits abgeschlossen haben. Das ist kein Zufall, denn die Pläne stammen bei beiden Projekten von J. Mayer H. Wie schon beim VoltAir setzt der Architekt auf eine Glasfassade, die durch vor- und zurückspringende Kuben sehr plastisch wirkt und damit so gar nicht der ehemaligen Gestaltungsmaxime des steinernen Berlins entspricht. Das Besondere an diesen Kuben: Ihr Tragwerk besteht aus Wandscheiben mit nur einem Auflager; die Lasten müssen deshalb als Horizontalkräfte in die Decken umgeleitet werden. Zudem sollen die auskragenden Kuben teilweise intensiv begrünt werden. Es fallen also deutlich mehr Horizontallasten an als üblich. Dadurch, dass die Kuben unterschiedlich weit auskragen und die Stützen, die als Auflager dienen, bis zur Bodenplatte durchgehen, ragen die Wandscheiben teilweise in den Raum hinein – mal mehr, mal weniger. Im Inneren entsteht dadurch zur Fassade hin eine ebenso lebhafte Strukturierung wie auch in der Fassade selbst. Das übrige Gebäude ist dann in einem gleichmäßigen Raster geplant. Stützen leiten die vertikalen Lasten ohne Abfangungen in die Bodenplatte. Zwei Kerne, an die auch die Nassräume angegliedert sind, steifen das Gebäude aus. Zentral im Gebäude gelegen sorgt ein Hof für natürliches Licht im Inneren. Im Erdgeschoss teilt er sich durch einen eingeschossigen Zwischenbau in zwei Teile. Es entstehen im Hof also mehrere Ebenen, die teilweise begrünt werden sollen. Das gilt auch für die großzügige Dachterrasse, die partiell sogar intensiv begrünt wird. Bis zu sieben Meter hohe Bäume sollen hier gepflanzt werden. Eine leichte Pergola soll für zusätzlichen Schatten sorgen. Ein Teil der Fläche ist der Haustechnik vorbehalten. Die zusätzliche Last bedingt eine deutlich dickere Deckenstärke auf dem Dach. Hier rechnen wir mit 38 Zentimetern statt 24 Zentimetern im Regelgeschoss.
Aufgrund des relativ hohen Grundwasserspiegels ist nur ein Untergeschoss möglich. Für mehr würde die Wasserhaltung der Baugrube zu aufwändig werden, und es müsste auf eine Trogbaugrube zurückgegriffen werden, die sich negativ auf die Kosten ausgewirkt hätte. Aufgrund des anfallenden Wasserdrucks ist das Untergeschoss als weiße Wanne ausgeführt. Ein Teil der Geschossfläche dient als Technik- bzw. Lagerraum, ein Teil als Tiefgarage. 42 Autos und ca. 150 Fahrräder sollen hier sicher abgestellt werden können.



Bildrechte: © VECTOR Real Estate GmbH, Düsseldorf