HIGH PARKBerlin

HIGH PARK
BGF
21.000 m²
BRI
87.600 m³
Architektur
Hilmer & Sattler und Albrecht Gesellschaft von Architekten mbH, Berlin
Auftraggeber:in
gsp Städtebau GmbH, Berlin

Raumnot macht erfinderisch

Auf dem letzten freien Grundstück in einer Achse zum Potsdamer Platz in Berlin entstand über einer U-Bahn-Strecke das Projekt High Park, ein Ensemble aus zwei Türmen und einem Gebäuderiegel mit gemischter Nutzung. Unsere Herausforderung: Wie integriert man eine Bahnlinie mitsamt Haltestelle in die Tragwerksplanung eines Gebäudes?

 

„Wir haben um einen existierenden U-Bahnhof im laufenden Betrieb ein Gebäude gebaut und zusätzlich Raum für eine geplante S-Bahn vorgehalten.“

Dipl.-Ing. Arne Huth
Projektleiter

Ein freies Baugrundstück im Herzen Berlins? Zwischen Landwehrkanal und Potsdamer Platz gab es tatsächlich noch ein langgezogenes Areal, das von der Köthener Straße und der neu geschaffenen Gabriele-Tergit-Promenade eingerahmt wird. Hier wurde in einer Reihe von Neubauten auch der „High Park“ geplant, eine Mischung aus Wohn- und Gewerbeeinheiten. Der Clou der Neuentwicklungen: Auf dem Gelände verläuft die U-Bahn-Linie U2, die hier vom Gleisdreieck zum Potsdamer Platz fährt, traditionell und berlin-typisch als Hochbahn auf einer Stahlkonstruktion. Außerdem soll neben dieser Linie und ihrer Haltestelle „Mendelssohn-Bartholdy-Park“ hier zukünftig auch die S-Bahnlinie S21 verlaufen.

Stützenfrei mehr als 20 Meter überspannt

Das Ensemble High Park planten die Architekten Hilmer & Sattler und Albrecht aus drei Baukörpern: zwei Türmen auf der Südwest- und Nordwest-Seite sowie einem langgezogenen Riegel entlang der Köthener Straße. In der Mitte befindet sich die Bahnlinie inklusive Bahnhof, auf einer Höhe von über drei Geschossen in das Gebäude integriert. Dazu planten wir einen stützenfreien Freiraum, der mehr als 20 Meter überspannt. Separat daneben haben wir auch ein Leerprofil für die S21 freigehalten. Besonders herausfordernd war der Einbau der Abfangträger im laufenden Betrieb der Bahn, für den täglich nur ein Zeitfenster zwischen 1.00 und 4.00 Uhr morgens zur Verfügung stand. Dazu planten wir eine Aufteilung der Träger in drei einzelne Scheiben, so dass zwei Mobilkrane für die Montage ausreichten. Für den Lastabtrag realisierten wir zwei Fundamentplatten, im Bereich zu schützender Bauten kamen Bohrpfähle zum Einsatz.

Hochwertiges Wohnen – mit Bahnanbindung

Der fertiggestellte High-Park-Komplex bietet insgesamt 166 Eigentumswohnungen, 58 Boarding-Apartments und neun Ladenlokale, die an einen auf drei Seiten umlaufenden Kolonnaden-Gang angrenzen. In der Mitte des Ensembles liegt eine begrünte Gartenebene und bildet für die Bewohner einen geschützten Bereich, völlig entkoppelt vom Treiben der Großstadt – und der Bahnlinie durch das Gebäude.

HIGH PARK
HIGH PARK
HIGH PARK

Bildrechte: gsp Städtebau GmbH, Zabel Property, Stefan Müller

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