Ehrenveedel OstspitzeKöln
10.215 m²
trint + kreuder d.n.a. architekten Part GmbB, Köln/Paris
Aurelis Asset GmbH vertr. durch Aurelis Real Estate Service GmbH (Region West), Duisburg
Veedel ist das Kölsche Wort für Viertel – und genau das will das Projekt Ehrenveedel sein: ein lebendiges Viertel innerhalb von Kölns trendigem Stadtteil Ehrenfeld.
Rund 70.000 Quadratmeter umfasst das Areal, auf dem das Ehrenveedel entsteht. Gut ein Drittel davon bildet die „Ostspitze“. Hier entstehen vier Gebäude: Primo, Canto, Teno und Vivo.
Diese entstehen im Auftrag des Immobilienentwicklers Aurelis auf dem Gelände eines ehemaligen Güterbahnhofs und wurden vom Architekturbüro trint + kreuder d.n.a. entworfen.
Das zwölfgeschossige Primo ist der auffällige Hochpunkt des Quartiers. Optisch bildet es mit dem Teno eine Einheit, da beide Gebäude ineinander übergehen und für den viergeschossigen Riegel dieselbe Fassadengestaltung vorgesehen ist.
Das Canto wirkt etwas strenger – zumindest in den Regelgeschossen. Erd- und Attikageschoss setzen sich mit großzügigeren Öffnungen deutlich ab. Alle drei Gebäude gruppieren sich um den langgezogenen, zentral gelegenen Baukörper des Vivo. An dieser Stelle stand einst eine Güterhalle, die anfangs noch in das Projekt einbezogen werden sollte, letztlich aber einem zweigeschossigen Neubau weichen musste.
„Normalerweise setzt man die Verbauträger erst beim Einrichten der Baugruben. In diesem Fall sind sie schon vorab errichtet und werden dann während des Aushubs sukzessive mit dem Berliner Verbau ausgefacht.“
Zahlreiche Abfangungen
Das Ehrenveedel liegt in der Erdbebenzone 2, weshalb das Projekt mit größeren Horizontallasten als üblich berechnet wird. Es handelt sich um eine konventionelle Massivbauweise mit aussteifenden Kernen. Eine Besonderheit gab es bei der Planung der Baugruben: Alle Gebäude haben zwei Untergeschosse mit einer Flachgründung – abgesehen vom Canto, das nur ein Untergeschoss hat und auf Pfählen gegründet ist.
Ausgerechnet dieses Gebäude war jedoch als erster Bauabschnitt geplant. Beim späteren Aushub der benachbarten tieferen Baugruben der anderen Gebäude würde den Pfählen des Cantos also die nötige Stabilität genommen werden. Deshalb planten wir zur Sicherstellung der Stabilität beim Aushub der benachbarten Baugruben einen „Berliner Verbau“ zum Gebäude Canto. Die Verbauträger würden dafür bereits in der Bodenplatte verankert. So könnte beim Aushub sukzessive der Erddruck abgefangen werden.
In den erwähnten Untergeschossen ist unter anderem Platz für knapp 370 Autos vorgesehen. Um die recht hohe Anzahl zu erreichen, musste das Stützenraster dort für diese Nutzung optimiert werden und weicht dadurch deutlich von dem der oberirdischen Geschosse ab. Deshalb sind im ersten Untergeschoss außergewöhnlich viele Abfangungen eingeplant.
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