Cecilienstraße | Teterower RingBerlin

Cecilienstraße | Teterower Ring
BGF
25.000 m²
Architektur
KSP Engel Architekten GmbH
Auftraggeber:in
Berlinovo Projektentwicklungs Gesellschaft mbH

Der Ortsteil Hellersdorf im Osten Berlins ist geprägt durch Plattenbauten aus den 1980er-Jahren. Auf einer Brache unweit des Rohrbruchparks entstehen nun im Auftrag der Berlinovo Projektentwicklungs Gesellschaft zwei Gebäude mit 356 Wohnungen für Senioren sowie etwas Gewerbefläche. Der architektonische Entwurf stammt von KSP Engel Architekten.

Das Projekt besteht aus zwei nahezu identischen Gebäuden. Ihre Fassade aus vorgefertigten Holzelementen setzt sich wohltuend von den tristen Oberflächen der umgebenden Plattenbauten ab – ohne jedoch besonders hervorzustechen. Beide Gebäudeteile bilden in ihrer Geometrie eine Kammstruktur, stehen aber mit ein wenig Abstand auf zwei aneinandergrenzenden Flurstücken – getrennt durch eine Grünfläche sowie eine Seitenstraße. Aufgrund der Form ergeben sich mehrere attraktive, nach Süden hin geöffnete Innenhöfe. Nach Norden, zur Cecilienstraße hin, wirken beide Gebäude hingegen eher verschlossen. Hier weicht die Holzfassade auch einer verputzten, türkis gehaltenen Oberfläche. Die Baukörper unterscheiden sich lediglich in ihrer Geschossigkeit und der Nutzung im Erdgeschoss. Während Bauteil A komplett dem Wohnen vorbehalten ist, befinden sich im Erdgeschoss von Bauteil B zum Teil Gewerbeflächen. Zudem verfügt Bauteil B über ein Geschoss mehr als Bauteil A. Beide Gebäude haben ihre eigene, nicht miteinander verbundene Tiefgarage im Untergeschoss. Dort sind auch Lager- und Technikräume untergebracht.

Unterschiedliche Deckenstärken

Das Projekt wird auf einer elastisch gelagerten Bodenplatte aus WU-Beton gegründet. Da sich der Baugrund als relativ inhomogen erwies, muss hier ein Bodenaustausch vorgenommen werden. Ausgesteift werden die Gebäude über die Kerne sowie über Wände im südlichen Giebelbereich. Für das Tragwerk haben wir zwei sehr unterschiedliche Varianten gerechnet: Der Bauherr wünschte sich eine Variante aus Holzmodulen; letztlich fiel die Wahl jedoch auf die konventionelle Massivbauweise. In den Obergeschossen ist das Tragwerk wenig spektakulär, weil es keine weit auskragenden Deckenflächen und ein relativ enges Wand- beziehungsweise Stützraster gibt. Das war nötig, da die Decken lediglich eine Stärke von 20 Zentimetern haben sollten. Anders sieht es im Untergeschoss und bei den Gewerbeflächen aus. Hier kann das enge Stützenraster nicht übernommen werden. Außerdem sollte auf Unterzüge verzichtet werden, damit die Haustechnik ohne großen Aufwand eingebaut werden kann. Um das zu erreichen, werden die Wände oberhalb dieser Geschosse teilweise als wandartige Träger ausgeführt. In der Tiefgarage werden 80/140 starke Stützenköpfe die Lasten aufnehmen, die noch etwa 30 Zentimeter aus der Decke herausragen. Die Decke über den Gewerberäumen wird als Abfangdecke mit einer Stärke von 55 Zentimetern ausgebildet.

„Die Grundrisse der Wohnungen sind für die Bedürfnisse älterer Menschen zugeschnitten und recht kompakt gehalten. Gemeinschaftsräume und Innenhöfe bieten die Möglichkeit für Begegnungen.“

M.Eng. Sophia Koch
Stellvertretende Projektleiterin
Cecilienstraße | Teterower Ring

Bildrechte: © KSP ENGEL | Visualisierung: Davide Abbonacci

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