SACHSKöln

SACHS
BGF
32.000 m²
BRI
98.000 m³
Architektur
caspar.schmitzmorkramer gmbh, Köln
Auftraggeber:in
MOMENI Unter Sachsenhausen GmbH Co. KG, Hamburg

In Kölns Bankenviertel entlang des Straßenzugs „Unter Sachsenhausen“ haben sich seit Beginn des 20. Jahrhunderts mehrere Banken niedergelassen. Den Auftakt des Areals bildet ein Block mit drei Gebäuden. Zwei davon stehen unter Denkmalschutz. Sie werden nun aufwendig umgebaut und saniert. Das dritte Gebäude wird durch einen Neubau ersetzt. Ziel des Bauherrn und Projektentwicklers MOMENI Group ist die Revitalisierung des Ensembles als Büro- und Gewerbequartier.

Die Gebäude stehen auf einem rund 2800 Quadratmeter großen Grundstück in unmittelbarer Nähe des Kölner Hauptbahnhofs. Während ein Gebäude aus der Gründerzeit stammt, wurden die beiden anderen in den 1950er-Jahren errichtet. Zusammen bilden sie einen Innenhof, der durch viele Um- und Anbauten an Aufenthaltsqualität eingebüßt hat. Der Entwurf des Architekturbüros caspar. sieht vor, ihn von den nachträglichen Einbauten zu befreien, der Öffentlichkeit zugänglich zu machen und mit einem gastronomischen Angebot aufzuwerten. Auch die beiden verbleibenden Bestandsgebäude werden um ihren architektonischen Ballast erleichtert. So werden zum Beispiel ein Aufzug für Fahrzeuge und das dazugehörige Parkdeck auf dem Staffelgeschoss der ehemaligen Oppenheim-Bank zurückgebaut.

„Der durchdachte Umgang mit Bestandsbauten ist deutlich nachhaltiger als ein Rück- und Neubau, da viel mit vorhandenem Material gearbeitet werden kann und so der CO2-Ausstoß minimiert wird. Die Planung ist zwar komplexer als bei einem Neubau, das Ergebnis spricht aber für sich.“

Dipl.-Ing. Thomas Harnasch
Projektleiter

Gegründet ist der Bestand überwiegend auf Streifen- und Einzelfundamenten, teilweise auch auf Bodenplatten. Das gilt zunächst auch für den Neubau, da er auf die zwei Untergeschosse des Vorgängerbaus aufgesetzt wird. Um hier die veränderten Lasten abtragen zu können, werden zur Straßenachse hin neue Großbaupfähle eingebracht. Da das 84 Tonnen schwere Bohrgerät nicht die Straße blockieren darf und deshalb auf der Geschossdecke steht, müssen die hohen Lasten durch die verbliebenen Untergeschosse aufwendig mittels Schwerlast-Stützen abgeleitet werden. Die bereits bestehende Außenwand dient als Verbau. An Stellen, wo durch kleinere Ergänzungen oder Umbauten nachgegründet werden muss und keine Flachgründung möglich ist, werden Mikropfähle verwendet.

Komplexe Eingriffe

Beide Bestandsbauten sowie der Neubau sollen wie ein homogenes Gebäude funktionieren. Dafür müssen etliche Durchbrüche und Schächte für die Haustechnik und die Erschließung erstellt werden. Im Bauteil der ehemaligen Rheinboden-Bank wird zum Beispiel eine komplett neue Treppenanlage gebaut. Der nötige Abbruch macht komplizierte Wechselkonstruktionen nötig. Spannend war auch, das denkmalgeschützte Treppenhaus im selben Gebäudeteil bis ins Dachgeschoss zu verlängern. Hier war es eine Herausforderung, die ebenfalls denkmalgeschützte Fassade vor Beschädigungen zu schützen. Weitere kleinere Treppenanlagen verbinden die Häuser und gleichen das unterschiedliche Geschossniveau aus. Dadurch kann der Block tatsächlich wie „ein großes Ganzes“ genutzt werden. Da all diese Eingriffe durchaus komplex sind, verlieren die Gebäude ihren Bestandsschutz bei der Erdbebensicherheit. Deshalb mussten wir hierzu neue Nachweise erbringen.

Neben der Statik sind wir auch verantwortlich für die Fassadenstatik und den Bauzustand.

SACHS

Bildrechte: MOMENI Gruppe | MOKA Studio

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