HCC Heidelberg Convention CenterHeidelberg

HCC Heidelberg Convention Center
BGF
14.000 m²
BRI
169.940 m³
Architektur
DEGELO Architekten, Basel
Auftraggeber:in
GGH Gesellschaft für Grund- und Hausbesitz mbH, Heidelberg

Eine Skulptur als Gebäude

Das vom Schweizer Architekturbüro DEGELO entworfene neue Heidelberg Convention Center ist spektakulär – besonders seine groß dimensionierten, von Beton geprägten Innenräume. Seine Umsetzung stellte uns vor verschiedene fachliche Fragen: Wie überbrücken wir die Räume mit enormen Spannweiten und wie lassen sich die skulpturalen Decken tragwerkstechnisch umsetzen?

„Besonders spannend war für uns die doppelte Deckenkonstruktion im großen Veranstaltungssaal, die rund 31 Meter überspannt.“

Dipl.-Ing Michael Schwieren
Projektleiter

Im Stadtentwicklungsgebiet Bahnstadt wünschte sich die Stadt Heidelberg auch ein neues, modernes Veranstaltungszentrum für Konzerte, Messen oder wissenschaftliche Kongresse. Der Entwurf für das Heidelberg Convention Center (HCC) stammt vom Baseler Architekturbüro DEGELO und setzt ein markantes Zeichen in seiner Nachbarschaft, unmittelbar am Hauptbahnhof. Als massiver Solitär ist das Gebäude von einer Geometrie der Schrägen geprägt, von immens großen Fensterflächen und noch mehr homogenen Sichtbetonanteilen. In seinem Inneren verfügt es über ein teilweise bis zu 18 Meter hohes Foyer und verschiedene ebenso groß dimensionierte Säle. Der größte Saal bietet fast 2.000 Sitzplätze und wird von einer skulpturalen Betondecke mit einer Spannweite von 31 Metern überspannt. Auf ihrer Unterseite wird sie von regelmäßigen Wellen geprägt, an den beiden Seiten lassen elliptische Aussparungen Tageslicht in den Saal.

Von der Vision zur Realität

Aus dem großen Saal mit einer Betondecke nicht nur ein echtes Raumerlebnis, sondern auch einen funktionierenden Veranstaltungsort zu machen, war eine Herausforderung für die Tragwerksplanung. Unsere Lösung bestand aus einer doppelten Deckenkonstruktion, die auf über drei Meter hohen wandartigen Trägern beruht, die alle vier Meter den Raum überspannen. Zwischen einer dünnen Dachdecke und der unteren Decke aus gewölbten Betonteilen ist eine Technikebene integriert. Um diesen Bereich begehbar zu halten, planten wir auch Türdurchbrüche in den Trägern ein.

Doch auch andere Teile des Gebäudes waren herausfordernd, so etwa die mit bis zu 28 Metern ebenfalls weitgespannten Eingangsbereiche. Hier nutzten wir Cobiax-Decken, die dank integrierten Kunststoff-Hohlkugeln deutlich leichter sind als herkömmliche Betondecken und so auch weitere Spannweiten ermöglichen. Außerdem galt es, für die Realisierung der Sichtbetonelemente als Weißbeton gemäß dem Schalungsbild der Architekten die Betonierabschnitte und -fugen zu planen.

Beton leichtgemacht

Nicht nur faktisch, durch die Einlagerung von Hohlkugeln, macht das HCC den Werkstoff Beton leicht – sondern auch optisch. Durch die besonderen Dimensionen und ungewöhnlichen Geometrien der Räume sowie die scheinbar fließende Bewegung der Decke des großen Saals erscheint das sonst so massive Material fast flüssig und entfaltet eine eigene Attraktivität. So wird das neue Veranstaltungsgebäude zu einem anziehenden und dauerhaft attraktiven öffentlichen Ort für die Stadt Heidelberg.

HCC Heidelberg Convention Center
HCC Heidelberg Convention Center
HCC Heidelberg Convention Center

Bildrechte: © Claus Graubner

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