Carl-von-Ossietzky-GesamtschuleKöln

Carl-von-Ossietzky-Gesamtschule
BGF
15.000 m²
BRI
60.000 m³
Architektur
Ackermann + Renner Architekten GmbH, Berlin
Auftraggeber:in
Gebäudewirtschaft der Stadt Köln

Einblick, Ausblick, Durchblick

Die Carl-von-Ossietzky-Gesamtschule im Stadtteil Nippes-Longerich, im Norden von Köln, zeichnet sich durch drei Aspekte aus: eine besonders transparente Gestaltung, eine große Nähe zur Natur und ein umfangreiches flexibles Raumprogramm. Für die Planung der mit dem German Design Award 2022 ausgezeichneten Schule wandten wir eine Konstruktionsweise an, die eher aus dem Büro- als dem Schulbau stammt.

„Eine Anpassbarkeit der Grundrisse für alternative pädagogische Konzepte, aber auch eine gewisse Robustheit in der Ausführung waren gefragt. Dabei konnten wir helfen.“

Dipl.-Ing Michael Schwieren
Projektleiter

Angrenzend an das Naturschutzgebiet „Am Ginsterpfad“ liegt der Neubau der Carl-von-Ossietzky-Schule, einer vierzügigen Gesamtschule mit inklusivem Ganztag und Dreifeldsporthalle. Die Verzahnung des Gebäudes mit der grünen Umgebung war den Berliner Architekten Ackermann + Renner ein wichtiges Anliegen, als sie es unter dem Arbeitstitel „Schule im Park“ entwarfen. Das umfangreiche Raumprogramm mit insgesamt 15.000 m2 BGF brachten sie in drei sich teilweise überschneidenden Quadern unter. Zwei davon nehmen die Unterrichtsräume auf, der dritte beinhaltet die Sporthalle. Eigentlich zweigeschossig, wurde diese um ein Geschoss in den Boden versenkt, so dass sie von außen einstöckig wirkt. Im Erdgeschoss ermöglicht sie einen barrierefreien Zugang zum Eingangsfoyer mit den Tribünen. Der dreigeschossige Baukörper für die Schulklassen schwebt über einem verglasten Erdgeschoss, in dem neben einer Mensa auch eine Bibliothek und das Pädagogische Zentrum untergebracht sind.

Schulbau heute: Modern, flexibel, offen

Im Inneren der Schule lag der Fokus auf einer Wandelbarkeit der Flächen, um diese bei Bedarf umnutzen und an neue Konzepte anpassen zu können. Darum haben wir hier nicht, wie im Schulbau sonst meist üblich, mit vielen tragenden Wänden gearbeitet, sondern sie eher wie ein Bürogebäude konstruiert: mit Flachdecken und nichttragenden Stahlbetonwänden. Bei den Flurwänden haben wir außerdem darauf geachtet, dass dort – aus Gründen der Vandalismussicherheit – keine Gipskartonwände verwendet werden.

Ein weiterer Bestandteil unserer komplexen Planungsaufgabe waren die Decke über der Aula mit großen Spannweiten, die wir mit einer PI-Plattenkonstruktion realisierten, oder die Decke der Dreifeldturnhalle. Da diese direkt an das aufgehende Schulgebäude grenzt, musste sie als F90-Stahlverbundträgerkonstruktion mit einer Betondecke konstruiert werden.

In jeder Hinsicht grün

Im Jahr 2019 fertiggestellt, integriert sich der Baukörper mit seinen zahlreichen Vor- und Rücksprüngen ganzheitlich in seine grüne Umgebung. Doch nicht nur im Hinblick auf die harmonische Einbindung in die Natur und die hohe optische Durchlässigkeit ist der Schulneubau grün zu nennen. Auch wurde ein möglichst „grünes“ Energiekonzept etabliert – inklusive Grundwasserwärmepumpe und Photovoltaikdächern. Außerdem sind in der Innenarchitektur konsequent starke Akzente in dieser Farbe gesetzt worden, ebenso wie bei den Glasanteilen in den Fassaden. Dabei gelang es uns, das Tragwerk so zu planen, dass es durch die opaken Paneele in den Fensterbändern der Außenfassaden kaschiert werden konnte. Das architektonische Resultat wurde bereits ausgezeichnet – mit dem German Design Award 2022.

Carl-von-Ossietzky-Gesamtschule
Carl-von-Ossietzky-Gesamtschule
Carl-von-Ossietzky-Gesamtschule

Bildrechte: Werner Huthmacher

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